Häusliche Gewalt – Was hat sich verändert?

Wie in unserem Artikel vom März 2020 verdeutlicht, haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehen die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten für Betroffene von häuslicher Gewalt erschwert.

Daher startete das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen der COVID-19-Pandemie die Aktion “Zuhause nicht sicher?”. Im Rahmen dieser wurden Plakate in Einkaufsläden mit Hinweis auf die Informationen rund um häusliche Gewalt, die die Internetseite stärker-als-gewalt.de zur Verfügung stellt, sichtbar positioniert. 

Mit dem Code-Wort Maske 19 als Initiative der Zonta International Germany sollen Betroffene von häuslicher Gewalt in teilnehmenden Apotheken, Arzt*innenpraxen und Kliniken ohne große Erklärungen einen sicheren Raum und Unterstützung für den Notruf erhalten. 

Da es durch die Infektionssschutzmaßnahmen bzw. mögliches Homeoffice für Betroffene von Gewalt unter Umständen schwierig ist, ungehindert Hilfe zu erhalten, etablierte die Canadian Women`s Foundation das Signal for Help, eine einfache Kombination aus zwei Handbewegungen, die nonverbal ausdrücken kann, dass jemand sich durch häusliche Gewalt in einer Notsituation befindet und Hilfe bedarf. Diese Initiative verbreitet sich aktuell über social media in verschiedenen Ländern wie auch Deutschland.

Um Betroffene von häuslicher Gewalt nun also auch in Zeiten von COVID-19 bei der Suche nach geeigneten Hilfsangeboten zu unterstützen, ist es wichtig, diese Angebote möglichst über Social Media und persönliche Kontakte zu verbreiten. Also informiert auch euer Umfeld!

Zum weiterlesen:

Außerdem neu: Die Trainingsplattform der Europäischen Union Improdova, die seit Neuestem für medizinisches Personal Informationen mit Videos, Quiz und Fachtexten zur Schulung im Umgang mit Betroffenen von häuslicher und/ oder sexualisierter Gewalt bietet.

Und demnächst als Webinar der Weltgesundheitsorganisation WHO: https://who-e.zoom.us/webinar/register/WN_n6ds4_bdQAuLX6VV9WwSgg

 

Julia Augustin