Häusliche Gewalt

Während Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen dem Schutz der Gesundheit dienen sollen, bewirken sie bei Opfern von häuslicher Gewalt häufig genau das Gegenteil. Die Isolation mit der gewalttätigen Person, sowie Stress und Existenzängste durch die Krise,  können zu mehr und heftigerer Gewalt führen. So waren in China in der Provinz Hubei die gemeldeten Fälle häuslicher Gewalt diesen Februar dreimal so hoch wie im Vorjahr. Andererseits sind Ausweichmöglichkeiten, wie etwa zur Arbeit, zu Freunden oder den Eltern zu gehen, geringer und Hilfsangebote schwerer zu erreichen. Die Angst vor COVID-19 kann ebenfalls eine Barriere darstellen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Von häuslicher Gewalt können alle betroffen sein, besonders häufig trifft es aber Frauen und Kinder – vier von fünf Opfern von Partnerschaftsgewalt sind Frauen.  Frauenhäuser sind häufig am Rande ihrer Kapazitäten und überfüllte Hilfseinrichtungen stellen ein Infektionsrisiko dar.

Ähnliche Herausforderungen gelten ebenfalls bei Gewalt gegen Kinder. Viele der Fälle werden über die Schule entdeckt und gemeldet – fällt dieses System weg, wird es schwieriger, Kinder zu schützen.

Bund und Länder haben sich daher auf einen sozialen Schutzschirm für Frauenhäuser und Beratungsstellen verständigt, der es ermöglicht, zusätzliche Räume wie etwa Hotels oder Ferienwohnungen anzumieten. Außerdem arbeiten viele der Beratungsstellen daran, ihre Kapazitäten für telefonische Beratungen aufzustocken.

 

Weiterlesen

https://www.theguardian.com/society/2020/mar/28/lockdowns-world-rise-domestic-violence?CMP=share_btn_fb&fbclid=IwAR3JRCg89PvzuB5GiUYsYAz-tglbSIwfkWLPhV2qhf7MTKcKISkU8aN_S6E

https://www.deutschlandfunkkultur.de/haeusliche-gewalt-durch-isolation-frauenhaeuser-auch-ohne.1008.de.html?dram:article_id=473317

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/ausnahmesituation-fuer-familien-1734472