Auch zum Impfstoff von AstraZeneca gibt es gleich mehrere Neuigkeiten. Zunächst wurde Anfang des Monats ein Preprint einer Studie zur Effektivität bei über 70-Jährigen veröffentlicht. Die Daten aus England zeigen, dass schon eine einzelne Dosis die Wahrscheinlichkeit einer symptomatischen Erkrankung um mindestens 60% verringert. Zusätzlich bringt sie einen zusätzliche Nutzen durch die Verringerung der Hospitalisationsrate. Infolge dieser Daten empfiehlt die STIKO nun die Anwendung ohne obere Altersgrenze. Zugelassen war der Impfstoff zwar bereits seit Ende Januar für alle Personen ab 18 Jahren. DieSTIKO empfahl ihn bisher aber aufgrund unsicherer Studiendaten zur Wirksamkeit bei über 65-Jährigen nur für die Altersgruppe 18-64.

 

Unterdessen wurden Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff in mehreren europäischen Ländern pausiert. Grund dafür sind Berichte von thromboembolischen Ereignissen nach Impfungen. In Dänemark und Österreich seien daran jeweils eine Frau verstorben. Die Europäische Arzneimittel-Agentur und das deutsche Paul-Ehrlich-Institut sehen aber keinen kausalen Zusammenhang mit der Impfung. Schließlich sind thromboembolische Ereignisse in der Bevölkerung häufig und werden deshalb auch unter den 5 Millionen mit AstraZeneca-Impfstoff Geimpften auftreten. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich diese Ereignisse durch die Impfung häufen – von einer Nebenwirkung des Impfstoffs kann also bislang keine Rede sein.

Gregor Schütze