Johnson&Johnson-Impfstoff zugelassen

Nachdem die EMA den Johnson&Johnson-Impfstoff freigegeben hatte, hat die EU am 11.03.2021 den Impfstoff zugelassen. Der Impfstoff ist – wie auch der AstraZeneca-Impfstoff und Sputnik V – ein Vektorimpfstoff. Die DNA des SARS-CoV-2-Spike-Proteins wurde dazu in das Adenovirus Ad26 eingebracht.

Für den Impfstoff namens JNJ-78436735 oder Ad26.COV2.S fand eine randomisierte doppelverblindete placebokontrollierte Phase-3-Studie namens EMSEMBLE statt. Der primäre Endpunkt war die laborchemisch bestätigte moderate bis schwere Covid-19-Erkrankung. Bezogen auf diesen Endpunkt beträgt die Wirksamkeit nach einer Impfung 67 %.

Die Studie wurde in den USA, Südafrika und Latein­amerika durchgeführt – deswegen kann man Rückschlüsse auf die gegebene Wirksamkeit gegen die südafrikanische und brasilianische Variante P.1. und B.1.351 ziehen: Die Wirksamkeit liegt mit 68,1 % in Brasilien und 64,0 % in Südafrika wenig niedriger als in den USA mit 72,0 %. Womöglich ist die niedrigere Wirksamkeit im Vergleich zu den anderen Impfstoffen gerade auf diese Virusvarianten zurückzuführen.

Neben der Wirksamkeit gegen diese Varianten bietet JNJ-78436735 auch weitere Vorteile: Er muss nur einmal verabreicht werden, Transport und Lagerung bei Kühlschranktemperatur sind unkompliziert und er wirkt nachweislich auch bei älteren Menschen.

Hier das Studienprotokoll: https://www.jnj.com/coronavirus/ensemble-1-study-protocol

Zum Thema auch das Ärzteblatt und die Deutsche Welle.

 

Helena Salamun