Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Covid-19

Eine aktuelle Studie an der Universität Johannesburg in Südafrika hat herausgefunden, inwiefern verschiedene Faktoren Einfluss auf die Covid-19 assoziierte Mortalität haben. Vor allem Armut und wirtschaftliche Ausgrenzung erhöhen die Mortalität, denn die Bevölkerung in Low-Income-Countries hat weniger Möglichkeiten ihre Gesundheit zu erhalten. Das liegt zum einen an einem schwierigeren Zugang zu medizinischen Einrichtungen und an einer höheren Exposition gegenüber Gefahren durch beengte Lebensverhältnisse oder berufliche Risiken. Zum anderen haben diese Bevölkerungsgruppen häufig inadäquaten bis gar keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, wodurch sie übertragbaren Krankheiten stärker ausgesetzt sind.

Eine erhöhte Mortalität zeigt sich aber nicht nur in Low-Income-Countries und Ländern mit einer hohen Populationsdichte, sondern auch bei solchen mit einem hohen medianen Alter, mit erhöhtem Alkoholkonsum und einem hohen Anteil an Raucher*innen. Für Letzteres ist allerdings weniger relevant, ob aktuell geraucht wird. Wichtiger sind die sogenannten pack-years, ein Faktor aus der Anzahl der Jahre, die geraucht wurden und der Menge an Zigaretten, die täglich konsumiert wurden. Das Risiko wurde vor allem für ≥ 30 pack-years beurteilt.

Von den untersuchten Komorbiditäten führt auch eine hohe Diabetesprävalenz zu einer signifikant erhöhten Mortalität.

Übergewicht (Prävalenz laut Studie in allen Ländern über 20%) führt zu metabolischen und entzündlichen Erkrankungen, welche die Anfälligkeit für ein akutes respiratorisches Syndrom (ARS) steigern und somit ebenfalls die Covid-19 Mortalität erhöhen.

Weitere Risikofaktoren sind Unter- und Mangelernährung sowie Luftverschmutzung.

Durch eine gute Gesundheitsinfrastruktur (mehr Betten und Personal pro Einwohner*innen) kann die Mortalität gesenkt werden, allerdings reicht das alleine nicht aus. Laut den Autor*innen der Studie müssen vielmehr auch soziale, wirtschaftliche und Umweltfaktoren berücksichtigt und verbessert werden.

 

Das gesamte Paper zum Weiterlesen: https://academic.oup.com/heapol/advance-article/doi/10.1093/heapol/czaa161/6095794

Artikel im Ärzteblatt:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&nid=120543

 

Anna Bräuker