Die Pandemie führt zu mehr sozialer Ungerechtigkeit

Laut des Oxfam Berichts „Das Ungerechtigkeitsvirus“ steigt durch die Corona Pandemie die soziale Ungerechtigkeit. Vor allem verschärft sich die ohnehin bestehende Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich, zwischen Black, Indigenous and People of Colour (BiPoc) und Weißen, sowie zwischen den Geschlechtern.

Bei Einwander*innen und ihren Nachkommen besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko vor allem durch die häufige Tätigkeit in Gesundheitsberufen wie der Pflege sowie ein Risiko für schwere Verläufe aufgrund relativ häufiger bestehenden Vorerkrankungen.

Hinzu kommt, dass Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, sowie solche mit niedrigem Einkommen, Leiharbeiter*innen, Minijobber*innen und auch Eltern überdurchschnittlich häufig von Einkommenseinbußen durch die Pandemie betroffen sind, sodass sich bestehende soziale Ungleichheiten noch verschärfen.

Besonders betroffen von den sozialen Folgen der Pandemie sind auch Frauen. Statt der erwarteten Verringerung der weltweiten Armutsrate von Frauen um 2,7% zwischen 2019 und 2021 wird nun ein Anstieg um 9,1% vorhergesagt. Bei einer so bleibenden Entwicklung könnten laut UN bis 2030 auf einen in extremer Armut lebenden Mann 121 Frauen kommen, die von extremer Armut betroffen sind, wenn nicht Strategien implementiert werden, um den Zugang zu Bildung, Lohngleichheit und Familienplanung zu sichern.

Oxfam fordert, dass sich Unternehmen stärker am Gemeinwohl orientieren, um extreme Armut und weitere soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen.

 

Der Oxfam Bericht zum Weiterlesen: https://www.oxfam.de/ueber-uns/publikationen/oxfams-bericht-covid-19-auswirkungen-ungleichheitsvirus

Artikel im Ärzteblatt zum Nachlesen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&nid=120449

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/116188/Coronakrise-wird-UN-zufolge-Armut-bei-Frauen-und-Maedchen-verschlimmern

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117831/Coronakrise-vergroessert-laut-Boeckler-Stiftung-soziale-Ungleichheit

 

Anna Bräuker