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Proteste während der Pandemie – wenn Expert*innen die Meinung ändern

Von Beginn an stellt die Kommunikation rund um die COVID-19 Pandemie aufgrund der ständig neuen Erkenntnisse für Public Health Experten*innen eine Herausforderung dar. In den letzten Wochen kam ein weiterer Richtungswechsel hinzu: die Beurteilung von Protesten während der Pandemie. Wurde bei Anti-Corona Protesten noch eindringlich von der Teilnahme an Demonstrationen aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos abgeraten, liegt die Sache bei den #Blacklivematters Protesten anders. Selbst die Weltgesundheitsorganisation äußerte sich in voller Unterstützung zu den Demonstrationen,  die nach dem Tod von George Floyd durch Polizisten aufflammten.  Während einige Beobachter fragen, wo der Unterschied der Demonstrationen liegt (schließlich bleibt das Infektionsrisiko dasselbe), liegt der Fall für die Public Health Expert*innen klar auf der Hand. Bei den „Black Live matters“ Protesten geht es um Diskriminierung und Rassismus, Determinanten, welche Gesundheit bekanntermaßen erheblich beeinflussen. 

Während es teilweise harsche Kritik an der als inkongruent empfundenen Äußerungen der Expert*innen gibt, ist für viele klar: ein Gesundheitsrisiko darf nicht gegen ein anderes ausgespielt werden. Da Rassismus einen solch starken, negativen Einfluss auf die Gesundheit, auch und gerade während der COVID-19-Pandemie hat, sind diese Proteste notwendig. Für die Meisten, die sich intensiver mit öffentlicher Gesundheit beschäftigen ist der Narrativwechsel daher nachvollziehbar. Zunehmend gibt es außerdem Empfehlungen, die das Infektionsrisiko bei Demonstrationen senken sollen.

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