War der Lockdown wirklich nötig?

“There is no glory in prevention” sagt ein Sprichwort der Öffentlichen Gesundheit und nimmt Bezug darauf, dass verhinderte Krankheits- oder Todesfälle oft unsichtbar sind und so die Effektivität der Präventionsmaßnahmen nicht honoriert wird. Und kaum gehen die COVID-19 Infektionszahlen in Europa nach unten, beginnt auch hier die Diskussion, ob die strengen Lockdown Maßnahmen überhaupt sinnvoll waren – schließlich befand sich Deutschland nie in einer Notsituation. Haben die Maßnahmen am Ende nur der Wirtschaft geschadet ohne überhaupt eine Wirkung zu haben? 

Einige Studien legen nun Nahe, das die Pandemie ohne den Lockdown wohl tatsächlich noch gravierendere Folgen gehabt hätte. Über 60 Millionen Infektionen in den USA und sogar 285 Millionen in China konnten durch die Einschränkungen verhindert werden, schätzt eine in Nature publizierte Studie. Eine vom Imperial College London veröffentlichte Studie geht von bis zu 3,1 Millionen verhinderten Todesfällen und einem Abfall der Infektionswahrscheinlichkeit um etwa 80% in elf europäischen Ländern durch nicht-pharmazeutische Maßnahmen bis Mai 2020 aus. 

Trotz unterschiedlicher Methoden kommen damit beide Studien zu dem Schluss, dass die ergriffenen Maßnahmen, so drastisch sie auch waren, die Verbreitung von SARS-CoV-2 einschränken und dadurch Leben retten konnten. Es zeigt sich, Prävention ist eines der besten Mittel im Kampf gegen Infektionserkrankungen, auch wenn die Effekte leider oft nicht direkt sichtbar sind…

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https://www.washingtonpost.com/health/2020/06/08/shutdowns-prevented-60-million-coronavirus-infections-us-study-finds/