Situation von Geflüchteten in der COVID-19 Pandemie

Während weltweit zu physical distancing aufgerufen wird, harren auf Lesbos weiterhin 20.000 Menschen im Camp Moria aus. Dieses war ursprünglich für nur 3.000 Menschen auslegt. Bis zu 1.300 Menschen teilen sich einen Wasserzugang, und es gibt keine Möglichkeiten, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen. Stattdessen leben die meisten Menschen mit ihrer Familie auf engstem Raum zwischen notdürftig errichteten Zeltplanen.Was unter normalen Umständen schon unerträglich ist, wird im Angesicht der COVID-19 Pandemie zum Wegbereiter eines humanitären Desasters. Die Angst vor dem Ausbruch von COVID-19 unter diesen Umständen ist groß, und viele humanitäre Organisationen haben dazu aufgerufen, die Lager zu evakuieren und die Menschen in Sicherheit zu bringen.

 

Weiterlesen:

https://www.dw.com/de/ärzte-ohne-grenzen-die-eu-muss-diese-menschen-so-schnell-wie-möglich-aus-moria-herausbringen/a-52825358

 

Deutschland hat sich diese Woche dazu entschlossen, 50 Kinder aus Moria aufzunehmen. Dies kann allerdings erst der Anfang sein, und viele Organisationen kritisieren, dass diese Zahl viel zu gering ist. Schließlich  hatten mehrere Städte bereits Anfang März erklärt, eine vielfache Zahl an Geflüchteten aufzunehmen.

 

www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-aufnahme-105.html

 

Auch die europäische Zusammenarbeit, die durch die Pandemie bereits vor Herausforderungen steht, wird durch die Frage nach der Aufnahme von Geflüchteten erneut auf die Probe gestellt. Italien erklärte am letzten Dienstag (07.04.) seine Häfen als unsicher, um zu verhindern, dass zivile Seenotrettungsschiffe anlegen können.

Das Land hatte in den vergangenen Jahren aufgrund seiner geografischen Lage große Zahlen an Geflüchteten über das Mittelmeer verzeichnet und bereits in der Vergangenheit mehrmals um europäische Unterstützung gebeten. Gleichzeitig ist Italien eines der bisher am schlimmsten von der COVID-19 Pandemie betroffenen Länder Europas.

 

Weiterlesen:

https://www.theguardian.com/world/2020/apr/08/italy-declares-own-ports-unsafe-to-stop-migrants-disembarking?fbclid=IwAR2BVU0m_OrbVOhoCj4sFTtnUK5xs5QnUO-K9mgoZWX4xOnNT2lNlVHk1hQ

 

Wir finden: Wir können diese Krise nur mit Solidarität meistern. Diese darf nicht vor den Toren Europas aufhören.                                                                                                        

Link zur Petition: https://www.change.org/p/leavenoonebehind-prevent-the-corona-catastrophe-now-also-at-the-external-borders