Krisenfeste Krankenversicherungen?

In Deutschland sind alle Bürger*innen (mit wenigen Ausnahmen) über eine der vielen Krankenversicherungen abgedeckt und müssen sich zumindest über die Kosten eines Test oder der Behandlung von COVID-19 keine Gedanken machen. Anders sieht das in den USA aus: Etwa die Hälfte der Amerikaner*innen sind über ihre Arbeitsstelle versichert. Aufgrund der Krise verlieren viele nun nicht nur ihren Job, sondern damit auch direkt ihre Krankenversicherung – und müssen damit im Ernstfall tausende Dollar aus eigener Tasche bezahlen (was ohne regelmäßiges Einkommen noch schwieriger ist). Es zeigt sich, dass ein arbeitsplatzabhängiges Versicherungssystem den Herausforderungen einer solchen Pandemie nicht nachkommen kann – und lässt nun viele amerikanische Familien in der Luft hängen. 

Dazu kommt, wie Wunsch et al. von der Columbia University in New York beschreiben, hat die USA zwar vergleichsweise  viele Intensivbetten , die Kosten für ein solches Bett sind aber oft doppelt so hoch wie in anderen High-Income-Countries. Die USA befindet sich vermutlich erst am Anfang der Krise und jetzt schon sind in New York 80% der Intensivbetten ausgelastet. Gut gemeinte Unterstützung, aber wohl ein Tropfen auf dem heißen Stein, kommt von der Four-Seasons Hotelkette, welche medizinisches Personal von nun an gratis Zimmer in ihren Hotels zur Verfügung stellt um deren Familien aus der Risikogruppe als Angehörige Gesundheitsmitarbeiter zu befreien (https://matadornetwork.com/read/four-seasons-hotel-nyc-offering-free-rooms-medical-workers/).

Weiterlesen:

https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/mar/27/coronavirus-pandemic-americans-health-insurance