Passive Antikörpertherapie könnte eine Notlösung in der COVID-19 Pandemie sein und zum Abflachen der Kurve entscheidend beitragen.
Zur Erinnerung, bei der passiven Immunisierung, also der Injektion von spezifischen Antikörpern, muss der Körper die Antikörper nicht selbst herstellen (wie dies bei der aktiven Immunisierung der Fall wäre). Menschen, die bereits von der Virusinfektion genesen sind, tragen diese Antikörper in ihrem Blut und bieten die Grundvoraussetzung der passiven Immunisierung. Aber nicht so schnell…
Die passive Immunisierung geht zurück bis ins Jahr 1890 und hat sich in der Vergangenheit bereits bei mehreren Epidemien als hilfreich erwiesen (H1N1 (2009/10), Ebola-Epidemie (2013), standardmäßig wird sie zudem bei Hepatitis B und Tollwut sowie bei RSV eingesetzt).
Dabei ist allerdings zu beachten, dass es sich lediglich um eine vorübergehende Notfallmaßnahme handeln kann. Die passive Immunisierung ist am effektivsten zur Prävention, daher besonders reizvoll für Kontaktpersonen von COVID-19 Patient*innen, gefährdetem Personal in Krankenhäusern und Supermärkten oder Menschen, die in eine Risikogruppe fallen. Studien vergangener Epidemien zeigen außerdem auch signifikante Mortalitätsvorteile in frühen Stadien einer Erkrankung.
Die Empfehlung lautet: sobald die regulatorische Genehmigung erteilt wurde, sollten Gesundheitsministerien schleunigst die passive Immunisierung als Notlösung verfolgen und die notwendigen Koordinationsmaßnahmen in die Wege leiten. Im Klartext heißt das: mit dieser Option können wir die Kurve weiter zum Abflachen bringen, es wird aber kein Wundermittel sein. Weiterhin bleibt die Hoffnung auf einen Impfstoff zur aktiven Immunisierung in 12-18 Monaten.
https://www.jci.org/articles/view/138003/pdf
Derzeit wird auf Hochtouren an einem neuen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 geforscht. Um diesen für alle frei zugänglich zu machen, haben die Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) eine Petition ins Leben gerufen, die ihr hier unterschreiben könnt:
Sorge um die Möglichkeit von exklusiven Verträgen kamen auf, nachdem am letzten Wochenende publik wurde, dass sich der Präsident der USA Donald Trump offensichtlich bei der Firma CureVac darum bemüht hatte. Die Firma forscht derzeit an einem Impfstoff für COVID-19. Laut Meldungen hat sich CureVac glücklicherweise von einem solchen Vorgehen distanziert.
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