Im Januar soll es losgehen – zuerst mit Risikogruppen (also alte Menschen und Vorerkrankte) und Pflegekräften. Beschlossen wurde diese Reihenfolge schlussendlich auf die Empfehlung des Ethikrats, der Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und der Ständigen Impfkommission. Auch die Logistik hat längst einen Plan. So sollen die Impfungen in den ersten Monaten in Impfzentren und mit mobilen Teams durchgeführt werden. Ab Frühjahr erhofft sich Bundesminister Spahn, dass auch eine Impfung in Arztpraxen möglich ist und so weitaus größere Impfzahlen erreicht werden können.
Dass bei einer Impfaktion während einer Pandemie nicht nur der Impfstoff funktionieren und die Logistik bis ins letzte Detail geplant werden muss, zeigt die Tatsache, dass für die Durchsetzung dieses Impfplans auch die juristischen Grundlagen vorhanden sein müssen. Zwar gibt es bereits im Grundgesetz und im Infektionsschutzgesetz Paragraphen, welche auf den Fall einer Pandemie nationaler Tragweite Bezug nehmen, allerdings sind diese nicht besonders umfangreich und könnten in der Praxis zu Problemen führen
Welcher Impfstoff genau ab Januar zum Einsatz kommt ist noch nicht klar und von den aktuellen Zulassungsverfahren abhängig. Moderna hat am ersten Dezember eine Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beantragt, während die Datensätze ihrer Zulassungsstudie im Rahmen eines Rolling Reviews bereits seit längerem überprüft werden. Auch Biontech/Pfizer befindet sich seit längerem in einem Rolling Review. Schlussendlich entscheidet die europäische Kommission auf Empfehlung der EMA, ob der Impfstoff zugelassen wird.
Während die Wissenschaft nun bald erfolgreich ihren Teil beigetragen haben wird, liegt es nun an der Politik und an uns als Gesellschaft den Impfstoff anzunehmen, Ängste zu Impfnebenwirkungen zu minimieren, aber vor allem auch zu respektieren und den nächsten Schritt zur Bekämpfung der Pandemie zu machen.
Nationale Impfstrategie COVID-19
COVID-19 und Impfen – Antworten des RKI
Zur Überwachung von Wirksamkeit und Sicherheit des COVID-19-Impfstoffes plant die Bundesregierung eine Reihe verschiedener Impfstudien. Wenn auch ihr euch an einer dieser Studien beteiligen möchtet, findet ihr hier weitere Informationen.
Martina Steinmaurer