Im Osten viel Neues: Updates zu den russischen Impfstoffen

Am 20. Februar wurde in Russland mit CoviVac bereits ein dritter Impfstoff zur Immunisierung der Bevölkerung freigegeben. Das ist für uns Anlass ein Update zu den russischen Impfstoffen zu geben.

Mit Sputnik V hatte Russland im August 2020 die weltweit erste Zulassung für einen Impfstoff gegen COVID-19 erteilt. Der Nachweis der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch eine Phase-III-Studie fehlte damals aber noch. Mittlerweile reichten die russischen Forscher eine entsprechende Studie nach, die dem Impfstoff 91,6% Wirksamkeit bescheinigt. Ein baldiger Einsatz von Sputnik V in der EU scheint aber noch weit entfernt. Denn trotz widersprüchlicher Behauptungen, hat der Prozess zur Zulassung in der EU durch die European Medicine Agency (EMA) laut EMA (Stand 25.02.2021) noch nicht begonnen. Angesichts der angespannten diplomatischen Lage zwischen Russland und der EU im Zuge des Falls Nawalny ist es nicht ausgeschlossen, dass Russland die Zulassung von Sputnik V in Europa bewusst hinauszögern möchte.

Im Oktober erhielt auch EpiVacCorona die Zulassung in Russland. Für diesen Impfstoff fehlen bis heute belastbare Studien zur Wirksamkeit. Dennoch laufen in Russland Vorbereitungen zur Massenproduktion. Bei EpiVacCorona handelt es sich – anders als beim auf Adenoviren basierenden Vektorimpfstoff Sputnik V – um einen Totimpfstoff aus Peptiden (Proteinbestandteilen) des SARS-CoV-2.

Nun folgte die russische Zulassung von CoviVac (nicht zu verwechseln mit dem mRNA-Impfstoff der tübinger Firma CureVac). Dieser ist ein Totimpfstoff aus inaktivierten SARS-CoV-2-Viren. Auch für CoviVac sind noch keine Phase-III-Studien zum Nachweis der Wirksamkeit publiziert. Dennoch sollen schon im März mehr als 100.000 Dosen bereitstehen.

 

Einen Überblick über den Stand aller internationalen COVID-19-Impfstoffentwicklungen erhaltet ihr hier.

 

Gregor Schütze