Mutationsvariante B1.1.7 (zuerst: VUI 202012/01)

Diese neue Virusvariante enthält mehrere Mutationen im Spike-Protein (das, was für das Virus wichtig ist, um an die menschlichen Zellen anzudocken)1 und hat für viel Aufsehen gesorgt, als Boris Johnson behauptete sie sei 70% ansteckender2.

B1.1.7 wurde nun in mehreren europäischen Ländern, darunter Frankreich, nachgewisen3 und es gab auch schon mindestens einen Fall (eine Reiserückehrerin aus GB) in Baden-Württemberg4.

Es scheint weiterhin nicht eindeutig bewiesen, inwiefern diese Variante tatsächlich ansteckender ist, als vorangegangene1,5 bzw. falls sie ansteckender ist, wie viel ansteckender.
Einige Laborexperimente weisen auf erhöhtes Wachstum in Zellkulturen hin1 und Mathematiker der London School of Hygiene and Tropical Medicine haben eine in einem Modell eine um 56% (50-74%) erhöhte Ansteckungsrate berechnet6. Aktuell scheint es allerdings als relativ sicher, dass B1.1.7 weder für mehr schwere Krankheitsverläufe sorgt, noch den Impfungen entkommt1,5.

Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse weitere epidemiologische und virologische Forschung liefert.

 

Chris Wichmann