Weihnachten und Infektionsschutz – Wie geht das am besten zusammen?

Die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV2 in Deutschland steigt rasant. In manchen Regionen wird der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner um ein Vielfaches überschritten. Auch die durch Meldewege um etwa vier Wochen verzögerte Zahl der Toten hat ein neues Maximum erreicht. Rapide wirkt sich diese Entwicklung auf den Krankenhausalltag aus. Die Intensivstations-Belegung mancher Regionen ist alarmierend. Patient*innen müssen teilweise in Nachbarbundesländer zur Versorgung transportiert werden.

Damit steigt die Angst, eines Tages nicht mehr jeden und jede einzelne auch hier in Deutschland adäquat behandeln zu können, sondern stattdessen mit einer Triage zu entscheiden, wer die besseren Überlebenschancen hat.

Als Gegenmaßnahme entschied die Bundesregierung am vergangenen Sonntag, den zuvor beschlossenen Teil-Lockdown in einen kompletten Lockdown umzuwandeln. 

Mitten in diese chaotische Zeit fällt nun das Weihnachtsfest. Ein Fest, bei dem viele Menschen mit unterschiedlichen Kontakten und aus verschiedenen Regionen – unter anderem auch Risikogruppen – aufeinander treffen. Natürlich macht die Infektionsgefahr keine Ausnahmen an den Festtagen und so steigt das Risiko für die besonders Gefährdeten, sich zu infizieren.

Dennoch gelten zu den Weihnachtstagen gelockerte Kontaktregeln, wie die Aufweichung der Zahl zusammenkommender Haushalte. Hierbei hat jedes Bundesland übrigens eine eigene Verordnung erlassen.

Was könnt ihr unabhängig von rechtlichen Regelungen zum Schutz von Gefährdeten und zur Entlastung der aktuellen Situation der Bettenbelegung der Krankenhäuser tun?

Seit dieser Woche können Risikogruppen in Apotheken drei kostenlose FFP2-Masken erhalten

Zudem besteht die Möglichkeit, sich einem Test zu unterziehen. Die verschiedenen Verfahren haben wir mit ihren Limitationen in der vorherigen Ausgabe vorgestellt.

Auch wird nach Möglichkeit eine strikte 10-tägige Kontaktbeschränkung vor den Weihnachtstagen empfohlen. Außerdem sollen die Hygieneregeln weiter befolgt werden – einschließlich ggf. eines Tragens einer Maske – sowie auf gemeinsames Singen, bei dem besonders viel Aerosole freigesetzt werden, verzichtet werden.

Der sicherste Infektionsschutz bleibt jedoch der Verzicht auf einen direkten Kontakt und stattdessen beispielsweise ein Videotelefonat, ein Spaziergang im Freien mit Abstand oder aber ein Zusammenkommen am Lagerfeuer unter Beachtung der Hygieneregeln.

Dieses Weihnachtsfest wird uns alle sicherlich fordern, denn wir tragen die Verantwortung für den weiteren Verlauf einer schon jetzt eskalierenden Pandemie-Situation.

Deshalb der Appell: Schützt die Risikogruppen, denn Besuche lassen sich nachholen, Gesundheit und Leben leider nicht.

 

Julia Augustin