Bereits vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie gab es Orte der Welt, an denen Menschenrechte und -würde zu wünschen übrig ließen. Zu diesen Orten gehörten auch die Gefängnisse in vielen Ländern.
Durch den Ausbruch der Pandemie hat sich diese Situation zunehmend verschlechtert. Bereits zu Anfang der Pandemie gaben verschiedene UN-Organisationen, darunter auch die WHO, ein gemeinsames Statement zum geforderten Umgang mit Menschen in Gefängnissen heraus.
Einige Länder sind diesen Empfehlungen gefolgt, haben die Hygienestandards erhöht und teilweise auch Gefangene vorzeitig entlassen, wie beispielsweise in der Türkei oder in Bolivien.
Anders hingegen ist El Salvador mit der Situation umgegangen: Als die Kontaktbeschränkungen Anfang März eingeführt wurden, kam es zu Massenverhaftungen für die Verletzung der Quarantäne-Beschränkungen. Außerdem wurden erschreckende Bilder von überfüllten Gefängnisse, in denen Gefangene dicht an dicht aufgereiht saßen, weltweit geteilt. Die Bilder entstanden Ende April, als eine Reihe von Morden in El Salvador, die mutmaßlich von Gang-Mitgliedern aus den Gefängnissen heraus organisiert worden waren, den Präsidenten alarmierte. Um der Bedrohung durch die Gangs Herr zu werden, verhängt der Präsident einen Lockdown über die Gefängnisse des Landes, bei dem Bilder wie das oben stehende entstanden. Mitten in einer globalen Pandemie vielleicht nicht die beste Idee…
Besonders die aktuelle Situation in den USA wird von John Oliver in folgendem Video noch einmal anschaulich und unterhaltsam beleuchtet. Auch in den USA entwickeln sich die Gefängnisse zu regelrechten COVID-19-Hotspots:
https://www.youtube.com/watch?v=MuxnH0VAkAM