Quelle: https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Ftwitter.com%2Fmirekqi%2Fstatus%2F1243476291103404032&psig=AOvVaw0DHLcZz2b_Wp1S_SJgS-WW&ust=1591629799842000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCKi2oqaB8OkCFQAAAAAdAAAAABAd

“Ich glaub, die Verbindung ist schlecht” – Zoom Fatigue

Seit nunmehr zwei Monaten ist unser professionelles und privates Lebens ins Internet verlagert, unsere beruflichen Meetings und Kaffeetrinken finden in Videokonferenzen statt. Nach der anfänglichen Euphorie hören wir jetzt aber zunehmend, dass die Leute dessen ein bisschen müde geworden sind. Warum ist das so? Und was kann man dagegen tun?

 Während eines Video Calls muss man sich bewusster auf die anderen Personen konzentrieren, und gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, mal eben seine Mails zu checken und sich damit abzulenken. Dabei muss man sich eigentlich viel mehr konzentrieren, um z.B. nonverbale Kommunikation zu erfassen. Zudem sehen wir uns in den meisten Videosoftwares auch noch selbst auf dem Bildschirm, was ungewohnt ist, und dazu verleitet sich hauptsächlich selbst anzuschauen, anstatt die Gesprächspartner*innen. Dies lenkt nicht nur ab, sondern sorgt auch dafür, dass wir uns viel beobachteter fühlen und setzt viele Menschen unter Druck. So können sich sogar soziale Events wie Arbeit statt Entspannung anfühlen.

 Hinzu kommt, dass technische Probleme die Kommunikation erschweren. Während Gesprächspausen in persönlichen Gesprächen normal sind, sorgen sie in Video Calls dafür, dass wir Angst um die Internetverbindung bekommen. Bei Verzögerungen fallen wir uns gegenseitig unbeabsichtigt ins Wort, was ebenfalls sehr unangenehm sein kann. Eine Studie zeigte sogar, dass Verzögerungen unsere Einstellung gegenüber den Personen beeinflussen: selbst Verzögerungen von 1.2 Sekunden sorgten dafür, dass Menschen ihr Gegenüber als weniger freundlich oder fokussiert wahrnehmen.

 Hier ein paar Tipps gegen ‚Zoom Fatigue’:

  • Vermeidet Multitasking
  • Baut Pausen ein
  • Reduzieren von Bildschirmstimuli: Stellt euer eigenes Video aus, benutzt einfache Hintergründe
  • Virtuelle soziale Events sollten freiwillig sein
  • Wechselt zu Telefonanrufen oder E-Mail (und überlegt gut, welche Videokonferenzen wirklich nötig sind)
  • Kamera anmachen sollte optional sein, insbesondere wenn ihr Menschen anruft, die ihr nicht gut kennt

Und last but not least: Nehmt euch Zeit, die Leute wirklich zu fragen, wie es ihnen geht. Das muss nicht per zoom passieren – ihr könnt auch eine Karte oder einen Brief schicken.

Weiterlesen:

https://www.bbc.com/worklife/article/20200421-why-zoom-video-chats-are-so-exhausting

https://hbr.org/2020/04/how-to-combat-zoom-fatigue