Wir stecken in einer globalen Gesundheitskrise. Diese erfordert schnelles, entschiedenes Handeln, globale Zusammenarbeit und Solidarität. – Natürlich, das lesen wir doch jede Woche hier, denkt Ihr nun? Ja, nur sprechen wir über das, was vom Lancet Countdown 2019 als “hohes und inakzeptables Risiko für die gegenwärtige und zukünftige Gesundheit der Bevölkerung auf der ganzen Welt” bezeichnet wurde, nämlich den Klimawandel. Es handle sich um „eine nie dagewesene Herausforderung“, die „eine nie dagewesene Reaktion“ erfordere. Diesen Satz könnte man auch direkt auf COVID-19 beziehen. Hier wird eine Parallele deutlich: Sowohl der Klimawandel als auch SARS-CoV-2 bedingen globale Gesundheitskrisen, die beide dringlich sind und schnelle Antworten erfordern. Sie sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, auch wenn die eine unvermittelter, schneller und daher “beobachtbar” abläuft, während die andere weniger leicht fassbar ist. Beide müssen ernst genommen werden und daher machen wir uns auch gerade in dieser Zeit stark dafür, dass die Klimakrise als eine Gesundheitskrise behandelt wird, die die Menschheit als Ganze bedroht, und rufen zum Handeln auf.
In diesem Zusammenhang sind Interdependenzen zwischen Umweltzerstörung und der SARS-CoV-2 Übertragung auf den Menschen Gegenstand aktueller Forschung – so beispielsweise die Zerstörung natürlicher Lebensräume von Wildtieren, die zu mehr Wildtier-Mensch-Kontakten führt und somit eine Übertragung von potentiell humanpathogenen Keimen auf Menschen und ihre Ausbreitung begünstigt.
Der Gesundheitssektor spielt hierin in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle: Als Vertrauenspersonen können Ärzt*innen sich im Anthropozän nicht mehr für die Gesundheit ihrer Patient*innen einsetzen, ohne die planetaren Grenzen in Betracht zu ziehen – trotz oder gerade wegen COVID-19.
Zum Weiterlesen:
Weiterschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=6V-C5q4VxEI&t=702s
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Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Health for Future Würzburg und Freiburg
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