Quelle: https://www.amazon.com/Question-Masks-Breathable-Filter-Elastic/dp/B07JHKJQ1H

Maskenpflicht: was sagt die Wissenschaft?

Obwohl es von der Bundesregierung nur eine Trage-Empfehlung gibt, wollen nun alle Bundesländer eine Maskenpflicht für ihre Bürger*innen einführen. Begonnen hatte am 20.04  Sachsen, bis zum 29.04 wird in ganz Deutschland die Maskenpflicht eingeführt. Nach vielen Unstimmigkeiten bei dem Thema fragten wir uns nun: wie sieht der aktuelle Stand der Wissenschaft diesbezüglich aus?

Eine Analyse vorhandener wissenschaftlicher Literatur wurde vom  BIPS (Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie) durchgeführt und berücksichtigt die Verwendung von Schutzmasken als mögliche Maßnahmen, um die Ausbreitung von virushaltigen Tröpfchen und Luft bzw. Aerosolen zum Selbstschutz und Fremdschutz zu reduzieren. Die Ergebnisse:

  • Die Verwendung einer Maske bietet keinen vollständigen Schutz.
  • Das Tragen einer Maske sollte daher unbedingt mit allen anderen empfohlenen Schutz – und Hygienemaßnahmen kombiniert werden.
  • Jede Art der allgemeinen Maskenanwendung dürfte die Virusbelastung und das Infektionsrisiko auf Bevölkerungsebene trotz unvollkommener Passform und unvollkommener Anhaftung verringern, wenn auch z.T. nur in geringem Maß. Essentiell für die Ergebnisse bleibt allerdings, dass die Maske sachgerecht angelegt ist.
  •  Atemschutzmasken (FFP 2-3 oder N95) stellen keinen Mehrwert für die Prävention einer viralen Infektion gegenüber Mund-Nasen Schutzmasken (MNS) für die allgemeine Öffentlichkeit und für medizinisches Personal ohne engen Kontakt zu infizierten Personen dar.
  • Bei Lieferengpässen sollten die existierenden Masken zuallererst für medizinisches Personal verwendet werden.
  • Bei der Verwendung von hausgemachten Masken ist Vorsicht geboten, da ihre Fähigkeiten zum Schutz vor einer Infektion (Selbst- und Fremdschutz) bisher wenig erforscht sind. Sie können eine behelfsmäßige Alternative bieten, falls keine empfohlenen Gesichtsmasken vorhanden sind. 

Zusammengefasst heißt das: Ja, allgemeines Maskentragen kann das Ansteckungsrisiko verringern. Es bietet allerdings keinen vollständigen Schutz und sollte daher immer mit anderen protektiven Maßnahmen kombiniert werden – ein falsches Sicherheitsgefühl durch das Tragen von Masken kann kontraproduktiv sein. Außerdem sollten spezielle medizinische Masken für Prozeduren mit erhöhtem Ansteckungsrisiko vorbehalten sein, niemand benötigt eine FFP3 Maske für den Wochenendeinkauf. 

 

Weiterlesen:

https://www.bips-institut.de/fileadmin/bips/downloads/presse/Kurzrecherche_Mundschutz_BIPS_update_20200415.pdf