COVID-19 – kein “perfekter Sturm”

Der Ausdruck –  a  perfect storm – wird im Englischen verwendet um ein unvorhersehbares Ereignis katastrophalen Ausmaßes zu beschreiben. Momentan wird er von vielen zur Charakterisierung der COVID-19 Krise verwendet, zu Recht? 

Während die Folgen der Pandemie sicherlich katastrophal sind, kann man kaum sagen, dass das Auftreten einer neuen Infektionserkrankung vollkommen unvorhersehbar kam. Im Gegenteil, Experten und auch die WHO hatten die Möglichkeit einer Pandemie durch eine “Krankheit X” schon lange auf dem Zettel (kleiner Rückblick ins Jahr 2018)- und eigentlich sollten sich alle Gesundheitssysteme auch darauf vorbereiten.
Nutzen wir jetzt einen Ausdruck, der suggeriert die Pandemie war unvorhersehbar, sagen wir damit auch, dass es keine Chancen gab Vorkehrungen zu treffen oder diese außerhalb unserer Möglichkeiten lagen. Dabei ignorieren wir, dass kontinuierliches Investment in Surveillance, Forschung und Public Health Infrastrukturen sich natürlich im Krankheitsausbruch bewähren. Je mehr wir das ignorieren und uns auf die Unvermeidbarkeit der Pandemie berufen, desto weniger werden wir die nötigen Änderungen vornehmen um uns auf die nächste Krise vorzubereiten. 

 

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https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp2005032