Nicht nur das Virus- auch Falschinformation- kann tödlich sein

Falschnachrichten über Ursache, Schutzmaßnahmen und mögliche Therapien von COVID-19 verbreiten sich nahezu schneller als das Virus selbst – plötzlicher kann jeder Gesundheitsexperte sein, oft mit dramatischen Folgen. Dies kann sich zum einen im Verlust von Vertrauen in Maßnahmen der Öffentlichen Gesundheit zeigen, zu Ausgrenzung von Minderheiten führen, oder auch in gesundheitsschädlichem Verhalten enden. So kam es in Nigeria in mindestens drei Fällen zu tödlichen Vergiftungen durch Chloroquin, welches in der letzte Woche (nicht zuletzt durch US-Präsident Donald Trump) als Wundermittel im Kampf gegen COVID-19 gepriesen wurde.
Informationen wie, das Afrikaner*inner gegen das Virus immun seien oder das einfache Sitzen in der Sonne könne schützen, führen zudem dazu, dass möglicherweise sinnvolle Präventionsmaßnahmen nicht angewandt werden und die Bevölkerung zu einem risikoreicheren Verhalten neigt. Und wie immer ist das Problem,  die Korrekturen der Falschmeldungen erreichen nicht so viele Menschen wie die Meldung selbst. Eine Vielzahl von Menschen könnte sich daher in falscher Sicherheit wiegen oder unnötigen Gefahren aussetzen. 

Mehr zur Situation in Nigeria hier: 

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-04/westafrika-nigeria-coronavirus-fake-news-donald-trump-religion-ebola/