Quelle: https://www.hellobetter.de/

Covid19 und Psyche

Hände waschen, Abstand halten, flexibel sein. Für viele ist das schwierig, für Menschen mit psychischen Erkrankungen kann es zum Riesenproblem werden. .

Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen sind in den dynamischen Corona-Zeiten besonders gefährlich: Für Depressive kann das plötzliche Wegfallen von Alltagsroutinen zu sozialem Rückzug und Verlust der Tagesstruktur führen. Für Angstpatienten stellen die aktuellen Katastrophen-Nachrichten ein Sprungbrett in Gedankenkreisen dar. Für Menschen mit Zwangserkrankungen sind die permanenten Aufforderungen zu penibler Händehygiene Nährboden für Wasch- oder Kontrollzwänge.

Auch auf die Gefahren für die körperliche Gesundheit weisen Forscher aus Harvard und Shanghai in der Fachzeitschrift Lancet Psychiatry hin. Die psychische Erkrankungen können das Risiko dafür erhöhen, wenn die Patienten kognitive Einschränkungen, ein geringeres Risikobewusstsein und weniger Selbstfürsorge aufweisen. Darüber hinaus sei es für diese Menschen schwieriger, eine körperliche Therapie zu erhalten, da Diskriminierungen immer noch stark ausgeprägt seien.

 Die Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus führen dazu, dass gewohnte Strukturen zusammenbrechen und Betreuungsangebote sich verändern und ausfallen. In Absprache mit den Patienten können die Therapien auf Telefon oder Video verlagert werden. Da fehle teilweise leider der persönliche Eindruck, der in der Psychiatrie und Psychotherapie sehr wichtig ist. Den Patienten fehlt der neutrale Raum, welcher normalerweise die Therapiestunde anbietet. Dabei versuchen Online-Plattformen wie „HelloBetter“, die Menschen mit digitalen Online-Trainings bei der Bewältigung psychischer Erkrankungen zu unterstützen. So haben sie eine kostenfreie psychologische Telefon Hotline (Telefon aus Deutschland: 0800 000954) und regelmäßige digitale Frage-Antwort-Sitzungen mit Psychologen und Psychotherapeuten eingerichtet. (Link unten in Ressourcen)

Fakt ist: Menschen mit psychischen Vorerkrankungen können anfälliger für Folgen der Viruserkrankung, aber auch der Eindämmungsmaßnahmen sein – und brauchen deshalb jetzt besondere Aufmerksamkeit.

 

Weiterlesen:

https://amp.dw.com/de/coronavirus-und-psyche-ich-k%C3%B6nnt-auch-einfach-liegenbleiben/a-52924384

https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S2215-0366%2820%2930090-0