Verbreitung von COVID-19 in Deutschland 

Mittels mathematischer Modellierungen lassen sich Voraussagen darüber treffen, wie der Verlauf von COVID-19 in den nächsten Monaten in Deutschland aussehen könnte. Diese Voraussagen sind zwar mit vielen Unsicherheiten behaftet, helfen aber dabei, uns auf verschiedene Szenarien vorzubereiten. Ausgangspunkt für diese Modellierung ist die Basisreproduktionszahl (R0), also die Anzahl der Personen, die von einer infizierten Personen im Schnitt angesteckt werden (das heißt,  bei R0=3 werden von einer infizierten Person durchschnittlich drei weitere Personen infiziert). Bei einem ungehinderten Infektionsverlauf (keine Eindämmungsmaßnahmen), sagen die Wissenschaftler*innen den Höhepunkt des Ausbruchs für Sommer 2020 voraus. Durch Kontrollmaßnahmen kann dieser Verlauf gebremst und dadurch die Kurve abgeflacht werden (#flattenthecurve). Das heißt, R0 sinkt auf einen niedrigeren Wert und eine infizierte Person steckt weniger andere Personen an. Dadurch würde sich der Höhepunkt des Ausbruchs nach hinten verlagern und weniger starke Spitzen erreichen. Dies führt wiederum dazu, dass das Gesundheitssystem weniger überlastet ist und so vermeidbare Todesfälle verringert werden können.
Die Wissenschaftler*innen machen allerdings auch darauf aufmerksam, dass selbst eine mäßige Verlangsamung des Infektionsgeschehens die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems noch übersteigen würde. Erst eine R0 von 1 bis 1,2 würde einen Verlauf innerhalb unserer Kapazitäten ermöglichen. Nur durch die konsequente Einhaltung von Eindämmungsmaßnahmen und Kontakteinschränkungen über längere Zeit, kann dies erreicht werden. Es ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Infektionsausbreitung zu minimieren – oder in anderen Worten: Einfach mal eine schläfrige Katze sein! 😉  

Bildquelle: https://twitter.com/amdar1ing/status/1237880129575157760

 

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https://www.dgepi.de/assets/Stellungnahmen/Stellungnahme2020Corona_DGEpi-20200319.pdf