Bedeutung Sozioökonomischer Determinanten für COVID-19

Obwohl COVID-19 die gesamte  Bevölkerung betrifft, sind die Auswirkungen der Pandemie nicht für alle Menschen gleich. Insbesondere Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status sind stärker betroffen. Einerseits arbeiten sie häufig in Berufen, wie etwa als Reinigungskräfte oder im Lieferverkehr, in denen Home Office schlicht nicht möglich ist, was Einkommensverluste zur Folge hat. Andere arbeiten weiter, weil sie in den für die Versorgung essentiellen Berufen tätig sind, wie etwa im Supermarkt oder im Transportbereich. Dabei sind sie oft einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Gleichzeitig ist die Prävalenz der Vorerkrankungen, die sie zur Risikogruppe machen, in Bevölkerungsgruppen mit niedrigem sozioökonomischen Status höher. Somit ist sowohl das Infektionsrisiko, als auch das Risiko für schwere Verläufe in diesen Bevölkerungsgruppen erhöht.

 

Diese Situation ist häufig noch prekärer in Systemen, in denen Krankenhausaufenthalte mit hohen Kosten für Einzelpersonen verbunden sind oder das Gehalt bei Krankheitstagen wegfällt. Ein Beispiel dafür ist unter anderem die USA. Ist dies der Fall, kann es dazu führen, dass Menschen krank zur Arbeit kommen oder kein ärztliches Personal aufsuchen.

 

Wichtig sind in diesem Zusammenhang politische Entscheidungen, die diese Menschen schützen und ihnen die Möglichkeit geben, sich selbst zu schützen. Beispiele dafür sind Maßnahmen wie das Kurzarbeitergeld (1), die geplante Unterstützung für Solo-Selbstständige (1) und das geplante Kündigungsmoratorium für Mieter*innen (2).

 

Weiterlesen : https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/mar/14/coronavirus-outbreak-inequality-austerity-pandemic

https://www.nytimes.com/2020/03/15/world/europe/coronavirus-inequality.html